Gemeiner Stechapfel (Datura stramonium L.)letzte Aktualisierung 09.02.2017 - 15:19:28 Der Name Stechapfel rührt von den stacheligen Fruchtkapseln her. 5-zipfelige Blüte des Stechapfels (c) Mehrtens
Gemeiner Stechapfel, Dornapfel Datura stramonium L.
Familie Nachtschattengewächse (Solanaceae)
Merkmale Keimblätter: lang; schmal; lanzettlich zugespitzt Stängel: aufrecht; kahl; meist reich gabelästig; bis 150 cm hoch Blätter: oberseits dunkelgrün; lang gestielt; eiförmig, spitz; gelappt; untere Blätter groß (ca. 20 cm x 20 cm) Blüten: auffallend große trichterförmige, aufrechte, fünfzipfelige, weiße oder hellblau-violette Blüten Samen: 500 - 5.000 Samen je Pflanze; nat. Größe ca. 4 mm x 3 mm (L x B); im Boden sehr lange überlebensfähig
Lebenszyklus Lebensdauer: einjährig Vermehrung: generativ Keimzeit: Vorsommer Blütezeit: Juni - Oktober
Verbreitung Weltweit in allen Klimazonen verbreitet
Bedeutung Der Gemeine Stechapfel ist in Ost- und Südeuropa häufig in Maisfeldern anzutreffen. Bei uns kommt er gelegentlich auf Ruderalflächen vor, in letzter Zeit aber auch häufiger in Maisfeldern. Er findet dort gute Entwicklungs-bedingungen und wird von vielen Herbiziden nicht ausreichend erfasst.
Anmerkungen Die ganze Pflanze, speziell die Samen, ist sehr giftig (Alkaloide Hyoscyamin, Atropin und Scopolamin). Wurde im 17. Jahrhundert aus Nordamerika als Arzneipflanze eingeführt und ist dann verwildert. Eine verwandte Zierpflanze ist die Engelstrompete (Datura suaveolens L.); auch sie enthält hochgiftige Alkaloide.
Der Name Stechapfel rührt von den stacheligen Fruchtkapseln her. Die trompetenförmigen Blüten öffnen sich bei Dunkelheit und werden hauptsächlich von Nachtfaltern besucht. Stechapfelblüten duften stark, der Geruch wird allgemein unangenehm empfunden. Mit Einsetzen der Reife springt die stachelige Fruchtkapsel mit vier Klappen auf und entlassen dabei zahlreiche, dunkelbraune nierenförmige Samen.
Der Stechapfel gehört neben dem Bilsenkraut und der Tollkirsche zu den "klassischen Hexendrogen". In Indien ist der Stechapfel dem Gott Shiva geweiht. Gelegentlich wird berichtet, dass man früher Pferden Stechapfelblätter in den Mastdarm gesteckt hat, um ihnen mehr Temperament zu verleihen und somit einen höheren Verkaufspreis zu erzielen. |
|