Wasser-Knöterich (Polygonum amphibium L.)

letzte Aktualisierung 12.02.2017 - 16:41:22

Der lat. Artname "amphibium" weist bereits darauf hin, dass der Wasser-Knöterich, je nach Wasserverhältnissen, zwei sehr verschiedenen Wuchsformen ausbilden kann.

Wasser-Knöterich
Die Bekämpfung des Wasser-Knöterichs gestaltet sich aufgrund seines tiefreichenden Rhizoms als äußerst schwierig. (c) Mehrtens

Wasser-Knöterich, Landwasser-Knöterich
Polygonum amphibium L.

Familie
Knöterichgewächse (Polygonaceae)

Merkmale
Keimblätter: klein, lanzettlich und kurz gestielt
Stängel: aufrecht oder bogig aufsteigend, einfach bis stark verzweigt, kahl oder angedrückt behaart, vielknotig, 30 - 60 cm lang
Blätter: länglich-lanzettlich bis 20 cm lang und 4 cm breit, grasgrün, kurz gestielt, von der Mitte der Nebenblattscheide abgehend, am Grund abgerundet, vorne mit einer lang ausgezogenen Spitze, oberseits rückwärts rau; Nebenblattscheide häutig meist borstig behaart
Blüten: sehr klein, endständig entwickelnd, in dichten Scheinähren (Trauben) angeordnet,  rosa blühend
Samen: ca. 750 Samen je Pflanze; nat. Größe ca. 2 mm x 2 mm
(L x B)

Lebenszyklus
Lebensdauer: mehrjährig
Vermehrung: generativ und vegetativ
Keimzeit: Frühjahr
Blütezeit: Juni - September

Verbreitung
Weltweit, besonders in der gemäßigten Zone

Bedeutung
Generell ist zu bemerken, dass die einseitige Anwendung von Herbiziden mit Wirkungslücken gegenüber Knöterich-Arten in den letzten Jahren zu einer deutlichen Zunahme dieser Unkräuter geführt hat. Lokal ist der Wasser-Knöterich von Bedeutung. Seine Bekämpfung gestaltet sich aufgrund seines tiefreichenden Rhizoms als äußerst schwierig. Zudem findet durch die Bodenbearbeitung häufig eine Verschleppung der Rhizome statt, wodurch neue Befallsnester entstehen. Selbst 1 cm kurze Teilstücke des Rhizoms sind noch in der Lage durch so genannte Brutknospen sich zu regenerieren.

Anmerkungen
Der Wasser-Knöterich besitzt die für alle Knöterich-Arten charakteristische Nebenblattscheide (Ochrea, umgs. Tute). Er blüht und fruchtet auf Ackerflächen nur selten, sondern vermehrt sich fast auschließlich vegetativ. Die dunkelroten bis rotbraunen, langen Rhizome verlaufen meist waagrecht und können noch aus 0,6 m Tiefe Triebe an die Oberfläche bringen. Die Wurzeln des Wasser-Knöterichs reichen bis in ein Tiefe von 2 m. Er bevorzugt staunasse oder grundfeuchte, nährstoffreiche Lehm- und Tonböden. Der lat. Artname "amphibium" weist bereits darauf hin, dass der Wasser-Knöterich, je nach Wasserverhältnissen, zwei sehr verschiedenen Wuchsformen ausbilden kann. Die Wasserform  unterscheidet sich dabei habituell sehr stark von der Landform. So ist der Stängel bei der Wasserform schwimmend und mehrere Meter lang. Seine Blätter sind flutend oder schwimmen auf der Wasseroberfläche.

Weitere Knöterich-Arten
Windenknöterich (Fallopia convolvulus (L.) A. LÖVE)
Ampfer-Knöterich (Polygonum lapathifolium L.)
Filziger Knöterich (Polygonum tomentosum SCHRANK)
Floh-Knöterich (Polygonum persicaria L.)
Pfeffer-Knöterich (Polygonum hydropiper L.)
Pflanzenschutzmittel gegen Wasser-Knöterich (Polygonum amphibium L.)
Tags:

Nebenblattscheide

 

Rhizome

 

Knöterich-Arten

 

Polygonum Amphibium

 

Knöterichgewächse

 

Sprossausläufer

 

Polygonaceae

 

Landwasser-Knöterich

 

POLAM

 

Dikotyle

 

Ochrea

 

Tute

 

Wasser-Knöterich